Blankziehen für virtuelle Likes auf größter Streaming-Plattform in Deutschland

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YouNow ist eine Streaming-Plattform für jedermann, seit einiger Zeit ist YouNow auch in Deutschland angekommen, mit dabei selbstverständlich auch die Gefahren. Jüngere Nutzer wissen oftmals gar nicht, was sie denn eigentlich tun. Schnell wird die persönliche Adresse preisgegeben oder die Handynummer. Zugleich wird auch gegen das Urheberrecht verstoßen, da einige meinen, Hintergrundmusik laufen zu lassen. Bereits vor einiger Zeit haben bereits Juristen die Eltern darauf aufmerksam gemacht, was im Netz ziemlich schnell gefährlich wird.

YouNow ist sogar schon eine Sucht für die jüngere Generation, hier geht es darum, wer die meisten Likes abgreifen kann und die sogenannten Barren. Die Zuschauer zahlen also einen gewissen Betrag um sich die Barren zu kaufen und diese an die Streamer zu verteilen. Wer eine gewisse Bekanntheit auf der Plattform besitzt, wird schnell zum YouNow-Partner, die Streamer werden also am Verkauf der teuren Barren beteiligt.

Seit längerem beobachte ich diese Plattform, es passiert nicht selten, dass ich jemanden sehe, wie er gerade Alkoholkonsumiert oder an der Zigarette lutscht – es werden sogar Sexspielzeuge gezeigt. YouNow duldet übrigens den Konsum von Alkohol und Zigaretten, wenn der Streamer über 18 Jahre alt ist, jedoch halte ich diese Regelung für Unfug, denn die Streamer haben auch eine Vorbildfunktion für die jüngeren Zuschauer.

Wie ich bereits schrieb, gilt man als „cool“ im Freundeskreis, wenn man es geschafft hat, die meisten Likes und Barren abzugreifen. So manche/r schreckt nicht davor zurück, selbst blankzuziehen. Ein Twitter-Nutzer hat einen Ausschnitt gepostet von einer jungen Dame, welche sich gerade für die 100 Likes bedankt: Das Video kann hier angesehen werden.

Hierüber kann sich jeder selbst ein Bild machen, wir reden hier allerdings nicht von einer Plattform für Erwachsene, sondern über eine Plattform mit der Zielgruppe Kinder und Jugendliche.

Skandal auf YouNow-Party in München

Ein Community treffen ist oftmals etwas schönes, endlich die Leute persönlich sehen, statt durch einen Bildschirm. Das dachten sich hunderte YouNow-Nutzer und besuchten die YouNow-Party in München. Die Veranstalter (anscheinend nicht von YouNow organisiert) hatten sich extra eine Location mit einer Bühne ausgesucht um den Leuten auch eine Show bieten zu können.

Welche Art von Shows bieten sich für eine jüngere Zielgruppe an? Mir würden spontan Diskussionen einfallen, FIFA-Turnier auf der Konsole, gemeinsames ansehen von Streams, Tanz-Battle oder vielleicht Karaoke. Ein YouNow-Streamer ist durch seine Puppe bekanntgeworden, eben Bauchredner. Kennen wir alles, muss auch nicht weiter erklärt werden. Er hatte für seine Show ein junges – offenbar minderjähriges – Mädchen herausgesucht.

„Die Puppe“ bat das junge Mädchen „ihn rauszuholen“, zuvor musste das Mädchen ihre Hände herzeigen. Dem Mädchen war es sichtlich unangenehm, jedoch hat sie wohl aus Perplex mitgemacht. Sie musste „ihn“ anschließend in das Publikum halten. Am besten schaut ihr euch das Video selbst an:

https://www.youtube.com/watch?v=1P-LOPZCYuA

Meine Fragen hierzu: Wieso schritt keiner von den Veranstaltern ein? Weshalb sahen die Leute hinter der Bühne dem treiben zu? Wie zur Hölle fällt jemandem ein, so eine Art von Show auf einer derartigen Veranstaltung durchzuführen?

3 Kommentare

  1. breidsamer Antworten

    Hallo Manuel, danke für deinen Bericht. Dies war längst überfällig. Allerdings fehlt noch der größte Skandalträger dieser Plattform: Drachenlord bzw. DracheOffiziell. Von Hasstiraden, Gewaltandrohungen, Glorifizierung des Holocausts, Hetzen gegen Flüchtlinge, arbeitende Menschen usw usw, welches von YouNow DIREKT mit mehreren Hundert Euros pro Monat(!) unterstützt wird, liest man im Netz relativ selten.
    Dies wäre sicher noch eine Erwähnung oder gar eigenen Artikel wert!
    Grüße!

    • Manuel Autor des BeitragsAntworten

      Hallo, vielen Dank für deinen Kommentar! Der besagte Nutzer bekommt in nächster Zeit einen eigenen Artikel. Gerade sammeln wir die „Beweise“. Beste Grüße und weiterhin frohe Ostern!

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