Formel 1 und der deutsche Fahrer Vettel ist ein heißes Thema in unserer Medienlandschaft, hier wird Recherchiert und berichtet was das Zeug hält – Das bringt nämlich Traffic. Ein wenige Minuten alter Twitter-Account hat dies weltweit unter Probe gestellt. Der Account nennt sich „InsideFerrarl“ – Gerade mal 30 Follower und 7 Tweets. Das einzige was sich ähnelt ist das Profilbild und das Titelbild. Ahnt ihr schon was passiert ist? Ganz genau, die deutsche Medienlandschaft fällt total darauf hinein. Mein Smartphone bimmelte im Sekundentakt, da sämtliche Medien unbedingt eine Push-Meldung zu dieser „Sensation“ schicken mussten.
So hat der Fake-Account den Vettel zu Ferrari geschickt:
We are proud to welcome Sebastian Vettel as a member of the Ferrari family #ForzaFerrari pic.twitter.com/QQdhwOXvNg
— Scuderia Ferrari (@InsideFerrarl) 19. November 2014
Daraufhin: Auf BILD.de gab es eine Eilmeldung via Ticker, andere hatten direkt einen Artikel parat:
SPIEGEL ONLINE: Formel 1: Verwirrung um Vettel-Wechsel zu Ferrari (ursprünglich „Formel 1: Vettel wechselt zu Ferrari“)
FOCUS: Vettel-Wechsel zu Ferrari doch nicht sicher (korrigierter Titel)
Motorsport-Total: Offiziell: Vettel erfüllt sich seinen Ferrari-Traum (mittlerweile gelöscht)
T-Online: Formel 1: Sebastian Vettel fährt in der nächsten Saison für Ferrari (mittlerweile korrigiert)
Das ist nur eine kleine Auswahl. Auf Twitter könnt ihr das ganze Spektakel ansehen unter #Vettel.
Viele Medien berufen sich auf die dpa, weshalb man den meisten Medien auch keine Schuld geben kann. Immerhin ist nicht damit zu rechnen, dass die dpa selbst auf eine Fake-Meldung hineinfällt. Allerdings sollte man eben die Quellen prüfen und nicht direkt abschreiben oder sonstiges – Trotz Zeitdruck.
Eine kleine Auswahl an Reaktionen:
Großartig, wie Agenturen und Presse auf einen wenige Minuten alten Twitter-Account reinfällt. Gelebte Medienkompetenz. #Ferrari #Vettel
— Thomas Gigold (@gigold) November 19, 2014
https://twitter.com/lukgia/status/535066011914211328
Die Lehre des heutigen Tages: Traue keinem Twitter-Account den du nicht selbst gefaket hast. #Vettel #DPA
— Frank Feil (@frankfeil) November 19, 2014