Die Wertschätzung von Musik ist Geschichte?

Die Wertschätzung von Musik ist Geschichte? 1

Die Musik ist heutzutage (fast) nichts mehr Wert, dies prangert der Berliner Musiker Leslie Alan an. Inwieweit ist die Digitalisierung schuld?

Der Berliner Musiker Leslie Alan.
Der Berliner Musiker Leslie Alan.

Letztens habe ich den Blogeintrag „9,99 Euro für 30 Millionen Songs? Viel zu viel!“ von dem Berliner Musiker Leslie Alan gelesen. Er schrieb, dass es vor der Digitalisierung noch selbstverständlich war eine CD für 20 DM bzw. Euro seines Lieblingsinterpreten zu kaufen. Heutzutage sieht es bekanntlich anders aus, die Leute feiern den Spotify-Trend: 9,99 Euro für 30 Millionen Songs. CDs werden kaum gekauft. Im Zweifelsfall besorgen es sich die Leute direkt kostenlos über gewisse Tauschbörsen – Illegal.

Hier stimme ich Leslie Alan auf jeden Fall zu, ein entscheidender Punkt wurde aber vergessen: Handys mit Bluetooth/Infrarot. In der Schule damals wurden somit einige Lieder oder selbst ganze Alben kostenlos weitergegeben. Hier hat es bereits angefangen, dass die Nutzer die Musik immer weniger zu schätzen wissen. Später gab es dann noch einen regelrechten Trend der Underground-Foren und Tauschbörsen.

All diese Punkte führen uns dazu, dass wir selbst nicht mal mehr für 99 Cent einen Song bei iTunes kaufen wollen, immerhin kann man sich diesen auch bei Spotify anhören, bei YouTube kostenlos anhören, da es irgendjemand hochgeladen hat oder es woanders kostenlos herunterladen. Der Künstler, der eine Menge kosten zu tragen hat, geht dabei leer aus. Besonders gefallen hat mir der Vergleich von Leslie bezüglich dem Kaffee bei Starbucks – Die Leute zahlen 4,50 Euro für eine Tasse Kaffee anstatt für einen Song den einen Euro hinzulegen – „Wo sind da die Wertemaßstäbe? Bei näherem Nachfragen erhält man oft diese Antwort: “Näh! Für Musik bezahle ich doch kein Geld!”

Im weiteren geht er auf die Kosten ein, zwar verdienen die Musiker natürlich Geld mit Spotify, allerdings werden dutzende Plays benötigt um überhaupt auf einen halben Euro zu kommen. Weiter schreibt er, dass eine Album-Produktion durchaus 9.000 Euro verschlingen kann. Absolut! Die Promotion und natürlich die Musikvideos kosten eine Menge Geld, auch weil die Mitarbeiter bezahlt werden wollen. Wenn ihr Abends von der Arbeit nachhause kommt, freut ihr euch doch auch, dass am Ende des Monats wieder Geld in die Kassen kommen – Musiker würden sich hierüber auch freuen.

Natürlich bezieht sich dieser Text nicht auf Künstler in einem Major Label, sondern auf Interpreten, die bei einem India-Label tätigt sind, oder sogar selbst ein Label gegründet haben. Interpreten in Major Label müssen sich kaum sorgen um das Geld machen.

Zum Schluss stellt er einen neuen Musikdienst vor namens TIDAL, hierbei werden Künstler besser bezahlt. Der Dienst verlangt 19,99 Euro im Monat, die Reaktionen – die beinahe überall zu lesen waren – waren allesamt spöttisch.

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