Die Wahrheit über Wasserstoffautos

Toyota Wasserstoffauto

Der Wasserstoffantrieb galt lange als brauchbare Alternative gegenüber Diesel und Benzin, damit eine Verkehrswende geschehen kann. Heute stecken Wasserstoffautos in der Krise. Hat der Antrieb Zukunft? Sicher nicht.

Die IAA 2019 in Frankfurt hat diese Ansicht nur verstärkt, denn während sich alle Autokonzerne auf Elektroautos mit Akkus konzentriert haben, wurden die wenigen Wasserstoffautos eher in das dunkle Eck gestellt. Das Interesse an diesen Modellen? Kaum einer schaute sich die Modelle genauer an.

VW zeigte den ID3 in einem futuristischen Design und Porsche einen Taycan, beide Autos sind vollelektrisch. Die Automobilindustrie setzt voll und ganz auf die batterieelekrische Mobilität. Hierüber gibt es aber noch zahlreiche Mythen, weshalb grimmige alte Männer auf Facebook darüber streiten und jede Erfolgsmeldung über E-Autos als „Blase“ abtun. Komischerweise fährt keiner von diesen Leuten ein Wasserstoffauto.

Wasserstoffantrieb galt als Zukunft

Vor 25 Jahren sah das aber noch anders aus. Elektroautos hatten kaum Reichweite und praktisch keine Ladeinfrastruktur. Die Branche setzte daher auf die Brennstoffzelle. Jedes Automobilunternehmen in Deutschland hatte eine eigene Forschung hierüber. Hiervon ist heute im Jahr 2020 aber nichts mehr zu sehen.

Es kommt aber noch schlimmer für Wasserstoffautos: Die Industrie stellt sich sogar gegen den Wasserstoffantrieb!

VW-Chef: Brennstoffzellen-Autos sind „Unsinn“

Nachdem VW-Chef Herbert Diess auf das BMW i Hydrogen Next angesprochen wurde, urteilte er hierüber: „Das ist Unsinn“. Das Wasserstoffauto wurde von BMW ebenfalls auf der IAA präsentiert. Das Fahrzeug basierte auf den X5. Ein SUV-Modell. Innerhalb einer Kleinserie soll der BMW X5 mit Wasserstoff im Jahr 2022 auf die Straße kommen. Der VW-Chef erklärt weiter, dass er keine Zukunft in ein solches Fahrzeug mit Wasserstoffantrieb sieht.

Objektiv gesehen hat er dabei auch völlig recht. Bei jeder Automesse, wie die IAA, spielen Wasserstoffautos eine Nebenrolle. In Halle 11 gab es einige Modelle, jedoch ist das im Vergleich zu den anderen Hallen eher eine Nadel im Heuhaufen. In der Halle präsentierte neben BMW auch Hyundai ein neues Modell. Der Nexo befand sich ganz hinten in der Ecke, wenn man darauf nicht hingewiesen wurde, hätte man das Auto sogar übersehen.

BMW sieht Zukunft bei batteriebetriebenen Elektroautos

Warum zeigt BMW ein Wasserstoffauto, obwohl es doch keine Zukunft hat? Möchte man einfach zeigen, dass man es draufhat? Journalisten haben das Unternehmen gefragt, welche Antriebe nun das Rennen machen werden. Die Antwort: BMW sieht die Zukunft auch weiterhin beim batteriebetriebenen Elektroauto.

Ein BMW-Sprecher hat erklärt, dass BMW lediglich demonstrieren will, dass man den Wasserstoff-Antrieb beherrsche. Es geht also nicht darum, die Wasserstoffautos zu etablieren.

Mercedes ebenfalls mit Kleinserie für ausgewählte Kunden

Auf der IAA wurde außerdem der neue Brennstoffzellen-SUV GLC F-Cell vorgestellt. Diesmal aber nicht in der Ecke, sondern eher prominent. Seit dem 2. Quartal 2019 ist das Fahrzeug als Plugin-in-Hybridmodell erhältlich. Neben der Brennstoffzelle kommt ein aufladbarer Akku hinzu.

Mercedes gilt in diesem Bereich keineswegs als neu. Im Jahr 1994 hat Mercedes das allererste Brennstoffzellenauto vorgestellt. Nun kommt doch aber endlich Bewegung in den Markt! Könnte man meinen, aber das Gegenteil ist der Fall. Der Wasserstoff-SUV wird lediglich in Kleinserie gebaut und wird nur an ausgewählte Kunden für 799 Euro pro Monat verleast. Wie viele Brennstoffzellen baut Mercedes? Keine Antwort.

Was sagt der Weltmarkt zu Wasserstoff?

Jetzt kennen wir die Einstellung der deutschen Hersteller gegenüber Wasserstoff. Die Welt ist aber groß und da gibt es doch sicherlich Hersteller, die das anders sehen! Nun…

Toyota gilt als absoluter Vorreiter innerhalb dieser Technologie und mit dem Brennstoffzellen-Serienmodell Mirai hat man gezeigt, dass man solche Autos bauen kann. Toyota blieb der IAA jedoch fern.

Honda hat ebenfalls ein Kleinserien-Wasserstoffauto, den sogenannten FCX Clarity. Der wurde doch sicherlich in den Mittelpunkt gestellt? Nein, Honda zeigte den Honda E und präsentierte ihn ganz stolz.

Der chinesische Automobilmarkt wird immer wichtiger. Wie sieht es mit Wasserstoffautos aus China aus? Hier herrscht ebenfalls Totenstille. Chinesische Hersteller setzen ebenfalls auf Elektroautos.

Nur der Hersteller Great Wall Motors hat angekündigt, dass künftig an Wasserstoffantrieben festgehalten wird. Es handelt sich dabei um eine Luxusmarke, dessen Fahrzeugpreise entsprechend ausfallen. Für die Masse demnach nicht relevant.

Hersteller sehen keine Hoffnung

Somit kommen wir zum Fazit, dass die Hersteller hierin keine Hoffnung sehen. Man kann demnach von einer toten Technologie reden. Dabei war Mobilitätswende mit dieser Technologie beinahe vorauszusehen.

Wie viele Wasserstoffautos gibt es in Deutschland?

In Deutschland sind 386 Wasserstoffautos beim Kraftfahrt-Bundesamt gemeldet, wie viele davon tatsächlich in privater Hand sind, geht aus den Daten leider nicht hervor. Im Vergleich zum Gesamt-Fahrzeugbestand sind es immerhin 0,0006 Prozent.

Elektroautos liegen bei einem Anteil bei 0,2 Prozent und durch die immer geringer werdenden Preise wird diese Zahl weiterhin steigen. Es ist davon auszugehen, dass vor allem Tesla Gigafactory in Berlin für ordentlich Aufwind sorgen wird.

Für Wasserstoff gibt es keinen Strom

Bevor der Wasserstoff für teures Geld getankt werden kann, muss immense Energie erzeugt werden. Wasserstoff gilt als umweltfreundlich, ist es jedoch keineswegs oder nur selten. Bei der herkömmlichen Produktion ist keineswegs von Co2-Neutralität die Rede.

Es gibt die Möglichkeit, den bestehenden Strom in ein Elektroauto zu leiten oder ihn aufwendig für die Wasserstoff-Produktion zu nutzen. Dieser Umweg ist nur selten sinnvoll. Der Wirkungsgrad ist im Vergleich zum Elektroauto erheblich schlechter.

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